KÖNIGREICH SCHWEDEN

Schweden

Konungariket Sverige

 

   
ca. 12.000 v.Chr Die ersten Menschen wandern über eine Landbrücke zwischen dem heutigen Deutschland und Schonen in die Küstengebiete ein
ca. 5.000 v.Chr. Die Landbrücke verschwindet. Mittelschweden und die Küsten Nordschwedens sind besiedelt
ca. 4.000 v.Chr.  Die Landwirtschaft hält ihren Einzug in Schweden
ca. 98 Gaius Cornelius Tacitus, erwähnt der als erster das Volk der Schweden als Suionen
ca. 150 Auf der Weltkarte des Ptolemäus ist Skandinavien erstmals kartographisch erfasst
ca. 700 Birka entsteht
ca. 800 Beginn der langen Wikingerfahrten  in westliche und östliche Richtung. Die dänischen und norwegischen Wikingerzüge fuhren  nach Westen. An ihnen nahmen auch die Wikinger der heutigen südschwedischen Provinzen teil, die damals zu Dänemark gehörten. Wikingerzüge der mittelschwedischen Bevölkerung (Väster- und Östergötland sowie Svealand) richteten sich meist nach Osten. Über die großen russischen Flüsse erreichten sie Konstantinopel (Miklagård) und das Seidenland am Kaspischen Meer (Särkland). Diese Wikingerzüge waren meist Handelszüge, doch weisen historische und archäologische Quellen auf eine starke politische Beteiligung der Wikinger (auch Waräger genannt) an der Entstehung des Großfürstentums von Kiew hin, dessen Fürsten skandinavischen Ursprungs waren. Auf die Wikingerzüge folgte meist eine umfassende Kolonisation.

Sveariket (Das Reich der Svear) mit Zentrum in Gamla Uppsala wird immer mächtiger

830 Ansgar, von Bremen. seine erste Missionsreise nach Schweden, die allerdings keinen Erfolg hat
853 Zweite Missionsreise von Ansgar von Bremen scheitert ebenfalls
11. Jh. Das Königreich ist ein loser Verbund selbstständiger Landschaften (Väster- und Östergötland, Svealand und die „kleinen Länder“, Småland, im Süden) mit eigenem Thing und eigenen Gesetzen und Richtern, zusammengehalten durch die Person des Königs, der nach seiner Wahl von Thing zu Thing reisen muss, um sich bestätigen zu lassen. Die königliche Macht ist sehr gering
ca. 1000 Sigtuna entsteht
1008 König Olof Skötkonung lässt sich taufen. Dennoch sind bis ins 12. Jahrhundert große Teile der Bevölkerung heidnisch.
12. - 13. Jh. Die Expansionspolitik nach Osten wird wieder aufgenommen. Das Ziel ist, sich Finnland einzuverleiben, aber diesmal nicht in Form von Wikingerzügen, sondern – den neuen Anschauungen folgend - von mehreren Kreuzzügen
1164 Das Erzbistum Uppsala entsteht
1248 Kirchentreffen von Skänninge. Die Kirche erhält ihre eigene kanonische Kirchenordnung, welche ihre Unabhängigkeit von der weltlichen Macht vergrößert
1288 Gotland wird durch einen Vertrag an Schweden gebunden
1335 Abschaffung der weit verbreiteten Sklaverei
1252 Gründung der Stadt Stockholm
1280 Neben dem geistlichen Stand entsteht auch ein Reichsadel aus den Gefolgsleuten des Königs und der Stammesfürsten, dem in den Satzungen von Alsnö Steuerfreiheit bewilligt wird
14. - 16. Jh. Die Hanse beherrscht den Handel in Schweden
1350 Die alten Landesgesetze werden durch ein im ganzen Reich geltendes Gesetz ersetzt.
1388 Die dänische Königin Margaretha wird von einer aufständischen Adelsfraktion als schwedische Herrscherin anerkannt
1389 Nach dem Sieg über Albrecht werden  Dänemark, Norwegen und Schweden unter einem Regenten vereinigt
1997 Margarethas Neffe Erich von Pommern wird zum König der drei Reiche gekrönt und die Kalmarer Union errichtet. Sie besteht bis 1523
1434 - 36 Die Entmachtung des Reichsrates und eine zentralisierte, von Dänemark ausgehende Verwaltung mit hauptsächlich dänischen und deutschen Vögten  führt – unterstützt von den Bauern, denen neue umfassende Steuern auferlegt werden – zum Engelbrekt-Aufstand. Die folgenden Jahrzehnte sind chaotisch und geprägt von inneren Kämpfen und häufigen Regierungswechseln
1435 Der erste "Riksdag" tritt  zusammen, ein Parlament, in dem alle Volksklassen vertreten sind
   
1477 Die erste schwedische Universität in Uppsala wird gegründet
1483 Der Lübecker Drucker Johann Snell führt den Buchdruck ein
16. Jh. Die Zeit wird  vom Kampf um die Herrschaft über das Baltikum geprägt. Der Zusammenbruch des Deutschen Ordensstaates führt zu einem Wettrennen um die Herrschaft über dessen Gebiete
1520 Kristian II. besiegte seine schwedischen Widersacher und lässt im November des selben Jahres etwa hundert Oppositionelle im sogenannten Stockholmer Blutbad hinrichten, darunter Erik Johansson und Joakim Brahe, Gustav Wasas Vater und Schwager. Dies führt zum Aufstand des Gustav Wasa
1521 Gustav Wasa wird zum Reichsverweser ernannt, was zum endgültigen Zusammenbruch der Kalmarer Union führt
1523 Gustav Wasas Aufruhr wird aktiv von Lübeck unterstützt und mit dessen Hilfe kann er Stockholm einnehmen. Gustav Wasa, wird zum König gewählt. Er begründet den modernen Staat mit Zentralregierung, stehendem Heer, Finanzverwaltung und dem König als Oberhaupt der protestantischen Kirche. Gegen den Willen des Hochadels wird das Erbfolgerecht des Königstitel eingeführt
1533 Die Abhängigkeit von Lübeck wird beendet
1560 Tod Gustav Wasas
1561 Estland stellt sich unter schwedischen Schutz
1563 Dreikronenkrieg. König Christian III. macht sein Missfallen über die Loslösung Schwedens deutlich, indem er die drei Kronen, welche als schwedisches Wappen gelten, in sein eigenes Wappen einfügt. Dies wird von schwedischer Seite als Beweis gesehen, dass Dänemark fortwährend Anspruch auf Schweden erhebt.
1570 Frieden von Stettin, Schweden lässt seinen Anspruch auf Schonen, Halland, Blekinge und Gotland fallen
1593 Der lutherische Glauben wird auf der Versammlung von Uppsala  vom Reichsrat und der Priesterschaft als Staatskirche eingeführt.
1611 - 13 Kalmarkrieg. Offiziell geht es um den Titel des "Königs der Lappen", den sowohl der dänische Herrscher Christian IV. als auch der schwedische König Karl IX. für sich beanspruchen. Tatsächlich sind jedoch wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend, da der Handel mit Fisch und Fellen aus der zu Schweden gehörenden und von Dänemark beanspruchten Finnmark im Norden Skandinaviens höchst einträglich ist
1611 Der erst 17-jährige Gustav II. Adolf übernimmt nach dem Tode seines Vaters die Herrschaft. Ihm gelingt es, die Ostseepolitik fortzuführen und Ingermanland und Kexholm (das Gebiet westlich und nördlich des Ladogasees) sowie Livland von Polen-Litauen zu erobern
1613 Durch die Vermittlung Englands und der Niederlande kommt zum Frieden von Knäred. Schweden musst die Finnmark an Dänemark abtreten. Zwar erhält es Kalmar zurück, musst jedoch bis 1618 eine Million Taler Entschädigung an den dänischen König Christian IV. zahlen. Bis zur endgültigen Bezahlung im Jahre 1619 bleibt die Festung Älvsborg in dänischer Hand.
1630 Gustav II. Adolf wendet sich Deutschland zu, das sich im Dreißigjährigen Krieg befindet. Schweden fällt auf der Seite der Protestanten in Pommern ein
1632 König Gustav II. Adolf  fällt in der Schlacht von Lützen (bei Leipzig).
1643 - 45 Krieg mit Dänemark.
1644 Krieg gegen Polen, dem sich auf Feindesseite Dänemark und Russland anschließen
1645 Im Frieden von Brömsebro erhält Schweden die Provinzen Gotland, Jämtland, Härjedalen und Halland
   
1648 Der Westfälische Friede führt zum Erwerb von Bremen-Verden, Wismar, Vorpommern und anderen Gebieten
1657 Krieg mit Dänemark
1658 Frieden von Roskilde. Zwischen Dänemark-Norwegen und Schweden geschlossen. Er beendet den 1657 begonnenen dänischen Krieg gegen Schweden unter Karl Gustav X.

Dänemark muss seinen Besitz im heutigen Südschweden räumen. Schweden erhält dadurch mit den Landschaften Schonen, Blekinge und Halland Zugang zum Öresund und zum Kattegat. Zudem gewinnt Schweden die norwegischen Provinzen Bohuslän und Trondheim sowie die dänische Ostseeinsel Bornholm.

1660 Frieden von Kopenhagen. Trondheim und Bornholm fallen wieder in dänischen Besitz über
1675 Schonischer Krieg

. Dänemark erklärt Schweden den Krieg. In der ersten Phase des Krieges richtet sich der Angriff der Verbündeten Dänemark und Brandenburg gegen die schwedischen Besitzungen in Deutschland. Vorpommern, Wismar, Bremen-Verden und Stettin werden innerhalb kurzer Zeit eingenommen.

1674 Schwedisch-Brandenburgischen Krieg

Schwedische Truppen marschieren auf Druck ihres Verbündeten Frankreichs in die Uckermark ein. Die brandenburgische Armee, von diesem Angriff überrascht, befindet sich noch in Franken, wo sie an der Seite der Vereinigten Niederlande gegen Frankreich kämpft

1675 Schwedische Truppen besetzen die Stadt Brandenburg. Im Juni 1675 kann Feldmarschall Georg von Derfflinger die Schweden in der Schlacht von Rathenow besiegen
1676 Eine holländisch-dänische Flotte in der Ostsee siegt unter der Führung des holländischen Admirals Cornelis Tromp über die schwedische Flotte in einer Seeschlacht an der Südspitze von Öland wodurch sie die Seeherrschaft erlangte. Öland wurde von dänischen Truppen besetzt.

Dänische Truppen setzen nach Schonen über, wo sie zwischen Råå und Helsingborg an Land gehen und innerhalb weniger Monate ganz Schonen mit Ausnahme Malmös sowie Teile Blekinges erobern. Gleichzeitig marschiert eine dänisch-norwegische Armee von Norwegen aus entlang der Küste in Richtung Göteborg, verheert Uddevalla und Vänersborg, kommt aber an der Festung Bohus zum Stehen.

Frieden von Saint-Germain. Friedrich Wilhelm muss Vorpommern wieder an Schweden abtreten, da ihn seine Verbündeten, die Niederlande und auch der deutsche Kaiser Leopold I., im Stich lassen und er mit Dänemark nun allein Frankreich gegenübersteht

1700 Dänemark, Polen-Sachsen und Russland beginnen den Großen Nordischen Krieg, der nach anfänglichen schwedischen Erfolgen unter König Karl XII. schließlich zum Zusammenbruch der Großmacht führt. Das Baltikum und beinahe alle anderen Gebiete südlich der Ostsee gehen verloren.
1719 Eine neue Verfassung wird durchgesetzt, die dem Reichstag die alleinige Gesetzgebung überträgt. Der Reichstag setzt sich nach wie vor aus den vier Ständen (Adel, Priester, Bürger und Bauern) zusammen. Da im Reichstag das Mehrheitsprinzip gilt, das heißt dass ein Beschluss nur dann gefasst werden kann, wenn drei der vier Stände dafür stimmen, entwickelt sich eine lebhafte politische Aktivität, die an den modernen Parlamentarismus erinnert. Doch fehlt ein grundlegendes Demokratieverständnis. Politische Gegner werden manchmal ins Gefängnis geworfen und Hinrichtungen kommen auch vor.
1720 Der Adel herrscht in Schweden, der König ist ohne Macht
1721 Der Friede von Nystad beendet die schwedische Großmachtzeit.

Schweden muss die Provinzen Livland, Estland und Ingermanland sowie einen Teil Kareliens an Russland abtreten. Weiterhin werden die Städte und Festungen Riga, Dünamünde, Pernau, Reval, Dorpat, Narva, Wiburg und Kexholm, sowie diverse Inseln - unter anderen Ösel, Dagö und Mön - und andere Gebiete ab der kurländischen Grenze und entlang der Ostsee Russland überlassen.

Im Gegenzug musst Russland die besetzten Gebiete Finnlands an Schweden abtreten und Reparationen in Höhe von zwei Millionen Reichstalern zahlen. Außerdem erhält Schweden "auf ewige Zeiten" das Recht, in Riga, Reval und Arensburg Getreide im Wert von 50.000 Rubel alljährlich zollfrei aufzukaufen.

1766 Die Tryckfrihetsförordningen ("Druckfreiheitsverordnung", Gesetz über die Pressefreiheit) wird erlassen
1772 König Gustav III. stellt mit einem Staatsstreich die absolute Macht des Königs wieder her
1774 Die Pressefreiheit wird eingeschränkt, weder Politik noch Staatskirche und Religion dürfen diskutiert werden
1792 Ermordung des Königs beim Maskenball in der Oper
19. Jh. Auswanderungswelle. 1,2 Millionen Schweden das Land
1809 Schweden verliert im Krieg gegen Russland Finnland, das mehr als 600 Jahre zu Schweden gehört hatte; Absetzung des Königs Gustav IV. Adolf. Auf dem Reichstag wird beschlossen, Gustav IV. Adolf und seine Nachkommen von der Thronfolge auszuschließen. An dessen Stelle wird sein Onkel Karl zum König gewählt
1814 Im Frieden von Kiel muss Dänemark Norwegen im Austausch für Schwedisch-Pommern an Schweden abzutreten. Als daraufhin Norwegen seine Unabhängigkeit erklärt, erzwingt Karl XIV. Johann durch einen kurzen, fast unblutigen Feldzug die Gründung der schwedisch-norwegischen Union, wobei Norwegen ein eigenständiges Königreich bleibt und Karl hier den Titel Karl II. von Norwegen führt
1818 Schweden tritt seine Besitzungen in Pommern an Preußen ab
1865 Der Vierständereichstag durch ein Zweikammernparlament ersetzt
1866 Schweden wird ein konstitutioneller Rechtsstaat.
1870 Durchbruch der Industrialisierung
1901 Erstmalige Vergabe der Nobelpreise in Stockholm und Kristiania (Oslo)
1905 Die seit 1814 bestehende Personalunion mit Norwegen wird aufgelöst.
1932 Per Albin Hansson erster sozialdemokratischer Ministerpräsident. Seitdem stellt diese Partei fast alle Regierungschefs.
1938 Saltsjöbadenabkommen, das den sozialen Frieden sichern soll. Beginn des Aufbaus eines Wohlfahrtstaates
1973 Schweden erhält eine neue Verfassung
1986 Ermordung von Ministerpräsident Olof Palme
1991 Schweden beantragt Aufnahme in die EG
1992 Die Wirtschaftskrise erreicht auch Schweden. Verluste bei den Banken. Steigende Arbeitslosigkeit
1995 Eintritt Schwedens in die Europäische Union
2003  Ermordung der Außenministerin Anna Lindh

In einem Referendum spricht sich die Mehrheit (56%) gegen die Einführung des Euro aus

   

 

 

Die schwedische Flagge

 

 

Nationalflagge

Schwedische Flagge

Die schwedische blaugelbe Flagge gab es wahrscheinlich schon im Jahr 1200. Sie hat also eine sehr lange Geschichte, den ältesten Beweis stellt allerdings eine blaue Decke mit einem gelben Kreuz darauf dar, welche aus dem 16. Jahrhundert stammt. Die beiden Farben stammen aus dem schwedischen Staatswappen, einem blauen Untergrund mit einem gelben Löwen, das Muster ist dem des dänischen Dannebrog nachempfunden.

König Johann III. äußerte 1569 den Wunsch, dass das im großen Wappen geführte Kreuz für alle Fahnen und Banner im Reich vorkommen sollten. Ein Flaggengesetz von 1663 setzte den heute noch üblichen Grundtyp der Flagge fest. Um anzuzeigen, dass der König von Schweden im 19. Jahrhundert teilweise gleichzeitig in Norwegen herrschte, war damals lange Zeit ein Unionszeichen in der Gösch vorhanden, das eine Kombination aus der schwedischen und der norwegischen Flagge darstellte. Offiziell eingeführt wurde die heutige Flagge am 22. Juni 1906.

 

Königsflagge

Flagge von König Carl XVI. Gustaf

 

 

Wappen

Großes Staatswappen

Das große Staatswappen ist das Wappen des Monarchen und wird bei feierlichen Anlässen vom Reichstag und von der Regierung genutzt. Die Komposition wurde schon um 1440 als Siegel geschaffen und wird seitdem fast unverändert benutzt. Das Wappen besteht aus dem Feld mit den drei Kronen, das mit den „Folkunger“-Löwen, d.h. dem Wappen des Geschlechts der Folkunger zusammengestellt wird. Das Herzschild zeigt das Wappen des regierenden Hauses, d.h. heute das um 1810 für den neugewählten Kronprinzen, den französischen Marschall Jean Baptiste Bernadotte, geschaffene Wappen. Dieses enthält eine „Wasa-Garbe“, die an das Haus Wasa erinnert, und eine Brücke, die das Fürstentum Ponte Corvo in Italien repräsentiert, welches Napoleon Bernadotte schenkte. Das Wappen wird durch den napoleonischen Adler und sieben Sterne ergänzt.

 

Kleines Staatswappen (Tre kronor)

In den meisten Fällen wird das kleine Staatswappen benutzt. Es besteht aus drei offenen Kronen in Gold auf blauem Feld, von denen zwei über der dritten angeordnet sind, und einer Königskrone als Krönung über diesen. Eventuell ist es auch von der Kette des Seraphinenordens eingerahmt. (Der 1748 gestiftete Seraphinenorden ist der höchste schwedische Orden.) Das Wappen mit den drei Kronen ist spätestens seit 1336 als Symbol für Schweden benutzt worden. Drei Kronen waren zu der Zeit seit langem ein bekanntes Zeichen für die „Heiligen Drei Könige“. Nach einer Theorie nahm König Magnus Eriksson (1319–64) das Symbol in Anspruch, um seinen Titel „König von Schweden, Norwegen und Schonen“ zu illustrieren.

 

 

Historische Flaggen

 

Schwedische Flagge mit dänischem Danebrog

Im Jahr 1814 kahm es zur Union zwischen Schweden und Norwegen,es wurde eine neue Staats- und Kriegsflagge für beide Staaten eingeführt: die schwedische Flagge mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund in der linken oberen Ecke. 1818 erhielten die beiden Staaten zusätzlich eine Handelsflagge, die auch in fernen Gewässern jenseits des Kap Finisterre benutzt werden konnte, da Schweden Schutzgelder an die nordafrikanischen Piraten zahlte.

 

Schwedische Flagge mit Unions Oberecke

1844 wurde eine "Unions-Oberecke" für die norwegischen und schwedischen Flaggen geschaffen. Sie kombinierte in einer diagonalen Vierteilung das schwedische und norwegische Kreuz. Die schwedischen und norwegische Flaggen zeigten somit jeweils die "Unions-Oberecke", und verdeutlichten so die Personalunion zwischen den Monarchien beider Länder. Die Flagge war bis 1906 in Gebrauch.

 

 

 

Die schwedische Sprache

 

Schwedisch (svenska) gehört zu den skandinavischen Sprachen und somit auch zu den germanischen Sprachen. Die germanischen Sprachen sind Teil der indogermanischen Sprachfamilie.

Schwedisch ist Amtssprache in Finnland (neben Finnisch). In Schweden besitzt sie keinen offiziellen Status, und ist nur die offizielle Sprache de facto.

Schwedisch wird von etwa 8,5 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen etwa 8,0 Millionen in Schweden und knapp 290.000 als Finnlandschwedische Minderheit (5,5 % der Bevölkerung) in Finnland leben. Von der ehemaligen schwedischsprachigen Volksgruppe in Estland, die so genannten Estlandschweden (Anfang der 1940er Jahre um 6.800) bleiben seit ihrer Massenemigration nach Schweden während des Zweiten Weltkriegs nur noch einzelne ältere Menschen. Außerdem wird schwedisch von etwa 1 Million Einwanderern in Schweden gesprochen.

Schwedisch und finnisch sind in Finnland gleichberechtigte Amtssprachen. Es gibt in Uusimaa (Nyland) und Itä-Uusimaa (Öster-Nyland) einige hauptsächlich schwedischsprachige Gemeinden, in Österbotten (Pohjanmaa) Gemeinden, die überwiegend schwedischsprachig sind, sowie mehrere einsprachig schwedische Gemeinden. Die schwedischsprachigen Bewohner Finnlands werden in der Schule in ihrer Muttersprache unterrichtet, für die finnischsprachigen Bewohner ist schwedisch Pflichtfach als Fremdsprache. In Turku befindet sich die einzige rein schwedischsprachige Universität Finnlands, die Åbo Akademi.

Die autonome Inselgruppe Åland ist die einzige offiziell einsprachige Region im sonst zweisprachigen Finnland: Hier wird nur schwedisch gesprochen, und finnisch ist nur ein Wahlfach (englisch aber ein Pflichtfach). Das hier gesprochene åländisch ist dem Reichsschwedischen zuzuordnen, und weist Einflüsse aus dem norrländska und gutamål auf.

Das auf Gotland gesprochene gutnisch oder gutamål gilt als eine eigenständige germanische Sprache. Es darf nicht mit gotländisch (gotländska) verwechselt werden, welches ein vom gutnischen beinflusster schwedischer Dialekt ist.

Die in Schonen (Skåne) gesprochene schonische Sprache (skånska) wird häufig auch zu den dänischen Dialekten gezählt, da sie Merkmale sowohl mit dem schwedischen auch als mit dem dänischen teilt.

Schweden können sich relativ problemlos mit Norwegern und (wenn jene sich Mühe geben, deutlich zu sprechen) Dänen unterhalten. Hierbei gibt es allerdings regionale Unterschiede. So verstehen die Schweden im Süden, vor allem in Skåne, wegen der nahen Verwandtschaft ihres Dialekts mit dem dänischen die Dänen relativ gut. Einwohner in Westschweden (beispielsweise in Värmland oder Dalarna) haben dagegen große Probleme mit dem dänischen, dafür aber kaum Schwierigkeiten mit dem norwegischen.

Während des Mittelalters unterlag die schwedische Sprache, genauso wie auch die norwegische Sprache deutlichen Einflüssen aus dem Mittelniederdeutschen der Hanse. In der Neuzeit kamen Einflüsse des Hochdeutschen hinzu, teils durch den Handel mit Deutschland, bzw. dem Deutschen Reich, und dem Baltikum, teils durch den Dreißigjährigen Krieg und die daher zurückkehrenden Soldaten, welches besonders offensichtlich durch die vielen Lehnwörter im Militärjargon wird. Doch auch die Dominanz der deutschen Sprache in manchen Wissenschaften prägte den schwedischen Wortschatz.

Umgekehrt hinterließ die schwedische Sprache während der schwedischen Herrschaft über Teile Norddeutschlands, im Raum Stade und Vorpommern deutliche Einflüsse auf die niedersächsische Sprache und die ostniederdeutsche Sprache. Speziell das Nordniedersächsische, Mecklenburgische und Westpommersche wurden stark davon beeinflusst.

Das schwedische Alphabet besteht aus 29 Buchstaben. Das W kommt in Lehnwörtern vor und galt bis 2006 nicht als eigener Buchstabe sondern als Schreibvariante des V. Nach dem Z folgen noch Å, Ä, Ö, die als eigenständige Buchstaben gezählt werden und nicht wie im Deutschen als Varianten von A und O. Die schwedischen Wörterbücher sind deswegen entsprechend geordnet und für Deutsche anfänglich etwas verwirrend. So stehen z.B. garn und gärna nicht hintereinander, sondern mehrere Seiten weit auseinander.

 

 

Die schwedischen Könige

 

Ynglinger

König/in Zeitraum Bemerkungen
Erik VIII. Segersäll, der Siegesfrohe 970 - 995
Olof Skötkonung 995 - 1022
Anund Jakob 1022 - 1050
Emund den gamle, der Alte 1050 - 1060

Stenkil-Geschlecht

König/in Zeitraum Bemerkungen
Stenkil Ragnvaldsson 1060 - 1066
Halsten 1067 - 1070
Haakon Röde, der Rote 1070 - 1079
Inge I. den äldre, der Ältere 1080 - 1084 und
1087 -
1105
Blot-Sven, Opfer-Sven 1084 - 1087
Philipp, Filip Halsten 1105 - 1118
Inge II. den yngre, der Jüngere 1118 - 1125
Magnus den starke, der Starke 1125 - 1130

Sverker- und Eriksgeschlecht

König/in Zeitraum Bemerkungen
Sverker I. den äldre, Sverker der Ältere 1130 - 1156 (Haus Sverker)
Erik IX. den helige, Erik Jedvarsson der Heilige 1156 - 1160 (Haus Erik)
Karl VII., Karl Sverkersson 1161 - 1167 (Haus Sverker)
Knut I., Knut Eriksson 1167 - 1196 (Haus Erik)
Sverker II. den yngre, Sverker der Jüngere Karlsson 1196 - 1208 (Haus Sverker)
Erik X., Erik Knutsson 1208 - 1216 (Haus Erik)
Johann I., Johann Sverkersson 1216 - 1222 (Haus Sverker)
Erik XI. läspe och halte, Erik der Lispelnde und Lahme Eriksson 1222 - 1229 und
1234 -
1250
(Haus Erik)
Knut II., Knut Långe 1229 - 1234 (Ratsmitglied)

Folkunger

König/in Zeitraum Bemerkungen
Waldemar I., Waldemar Birgersson 1250 - 1275
Magnus I., Magnus Birgersson Ladulås (Scheunenschloß) 1275 - 1290
Birger I., Birger Magnusson 1290 - 1318
Magnus II., Magnus Eriksson 1319 - 1364 (1356-1359 mit seinem Sohn Erik XII. als Mitregenten)

Mecklenburger

König/in Zeitraum Bemerkungen
Albrecht von Mecklenburg 1364 - 1389

Kalmarer Union

König/in Zeitraum Bemerkungen
Margarethe I. 1389 - 1412
Erik XIII. auch Erik VII. von Dänemark, Erich der Pommer 1412 - 1439
Christoph III. von Bayern 1440 - 1448
Karl VIII. Knutsson Bonde 1448 - 1457,
1464 - 1465 und
1467 -
1470
Christian I. von Oldenburg 1457 - 1464
Johann II. auch Johann I. von Dänemark, Hans 1497 - 1501
Christian II., der Tyrann 1520 - 1521

Reichsverweser

König/in Zeitraum Bemerkungen
Sten Sture der Ältere 1470 - 1497 und
1501 -
1503
Svante Sture 1504 - 1512
Erik Trolle 1512
Sten Sture der Jüngere 1512 - 1520

Wasa

König/in Zeitraum Bemerkungen
Gustav I. Wasa 1521 - 1523 (als Reichsverweser)
Gustav I. Wasa 1523 - 1560
Erik XIV. 1560 - 1568
Johann III. 1568 - 1592
Sigismund 1592 - 1599
Karl IX. 1599 - 1611
Gustav II. Adolf 1611 - 1632
Christine 1632 - 1654

Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg, eine Nebenlinie der Wittelsbacher

König/in Zeitraum Bemerkungen
Karl X. Gustav 1654 - 1660
Karl XI. 1660 - 1697
Karl XII. 1697 - 1718
Ulrike Eleonore 1718 - 1720

Hessen-Kassel

König/in Zeitraum Bemerkungen
Friedrich I. 1720 - 1751

Holstein-Gottorp

König/in Zeitraum Bemerkungen
Adolf I. Friedrich 1751 - 1771
Gustav III. 1771 - 1792
Gustav IV. Adolf 1792 - 1809
Karl XIII. 1809 - 1818

Bernadotte

König/in Zeitraum Bemerkungen
Karl XIV. Johann 1818 - 1844
Oskar I. 1844 - 1859
Karl XV. 1859 - 1872
Oskar II. 1872 - 1907
Gustav V. 1907 - 1950
Gustav VI. Adolf 1950 - 1973
Carl XVI. Gustaf seit 1973

 

 

Die schwedische Nationalhymne

Der Text von „Du gamla, du fria" wurde von dem Volkskundler und Liederdichter Richard Dybeck (1811–77) geschrieben und in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Melodie eines Volksliedes aus der Provinz Västmanland unterlegt. Um die Jahrhundertwende wurde das Lied immer häufiger gesungen und im Laufe der Zeit allgemein als die schwedische Nationalhymne betrachtet.

Das Lied ist eine feierliche Hymne mit einer Anspielung auf vergangene Zeiten und stellt eine Huldigung an die Freiheit und Schönheit der Natur des Nordens dar.

Du gamla, du fria
Du gamla, du fria, du fjällhöga Nord,
Du tysta, du glädjerika sköna!
Jag hälsar dig, vänaste land uppå jord,
Din sol, din himmel, dina ängder gröna.
Din sol, din himmel, dina ängder gröna.
 
 
Du tronar på minnen från fornstora dar,
då ärat ditt namn flög över jorden.
Jag vet att du är och du blir, vad du var.
Ja, jag vill leva, jag vill dö i Norden.
Ja, jag vill leva, jag vill dö i Norden.
 

Jag städs vill dig tjäna mitt älskade land,
din trohet till döden vill jag svära.
Din rätt, skall jag värna, med håg och med hand,
Din fana, högt den bragderika bära.
Din fana, högt den bragderika bära.

Med Gud skall jag kämpa, för hem och för härd,
för Sverige, den kära fosterjorden.
Jag byter Dig ej, mot allt i en värld
Nej, jag vill leva jag vill dö i Norden.

Du alter, Du freier:

Du alter, Du freier, Du berghoher Norden,
Du stiller, Du freudenreicher Schöner!
Ich grüße Dich freundlichstes Land auf Erden,
Deine Sonne, Deinen Himmel, Deine grünen Wiesen.
Deine Sonne, Deinen Himmel, Deine grünen Wiesen.

Du glaubst an Erinnerungen aus glorreichen Tagen,
als Dein Name verehrt durch die Welt zog.
Ich weiß, dass Du bist, und Du bleibst was Du warst.
Ja, ich will im Norden leben und sterben.
Ja, ich will im Norden leben und sterben.

Ich will Dir immer dienen mein geliebtes Land,
Die Treue schwöre ich Dir bis zu meinem Tode.
Dein Recht werde ich mit Haut und Haaren verteidigen,
Deine prachtvolle Fahne hoch tragen.
Deine prachtvolle Fahne hoch tragen.

Mit Gott werde ich für Haus und Hof kämpfen,
für Schweden, das geliebte Vaterland.
Ich tausche Dich gegen nichts in der Welt ein.
Nein, ich will im Norden leben und sterben.
Nein, ich will im Norden leben und sterben

 

 

 

Thorshammer