KÖNIGREICH DÄNEMARK

Dänemark

 Kongeriget Danmark  

 

   
Ca. 12500 v. Chr. Einwanderung der ersten Jäger
3900 v. Chr. Ackerbau und Viehzucht
400-700 n. Chr. Beginnende Urbanisierung
793 Angriff auf die Abtei Lindisfarne (Northumberland)
804 Der König Godfred überfällt vom Wasser und von Land her den Ort Sliesthorp
808 König Godfred (Göttrik von Dänemark) dringt in das Gebiet der Abodriten vor und lässt ihren Häuptling Drosuk hinrichten. Danach zerstörte er ihre Stadt Reric
810

König Godfred greift mit 200 Schiffen Friesland an.
Errichtung der Burg Itzehoe zur Sicherung der Dänengrenze.
König Göttrik (Godfred) von Dänemark wird ermordet. Die Praxis der Danegeldzahlungen wird zum ersten Mal erwähnt.

815 Ludwig der Fromme versucht Jütland zu erobern, was ihm jedoch nicht gelingt
823 Ludwig der Fromme entsendet den päpstlichen Legaten Ebo von Reims nach Dänemark
826 Taufe von Haraldr Klakk, dem Dänenkönig. Der heilige Ansgar wurde durch Ebo von Reims nach Dänemark entsandt.
827 König Harald von Dänemark wird durch Göttriks Sohn Horich (827 - 854 König von Dänemark) vertrieben.
835 bis ca. 970 Wikingerkunststil Borre
845 Horik greift mit einer Flotte von 600 Schiffen Hamburg an
865 Ein dänisches Wikingerheer erobert Teile von Eastanglia
866-67 Eroberung der englischen Stadt York durch die Wikinger
876 Der dänische Wikingerheerführer Halfdan verteilt Land in Northumbria an seine Leute zur Besiedlung
877 Die Dänen siedeln auch im Königreich Mercia
879 Eastanglia wird dänisch besiedelt. Der Nordosten Englands ist nun stark von dänischer Besiedlung geprägt, es gilt dänisches Recht (Danelag).
880 bis ca. 1000 Wikinger Wikingerkunststil Jellinge
ca. 900 Beginn der Schwedenherrschaft in Süddänemark
936 Jelling in Jütland wird Königssitz
ca. 950 bis ca. 1060 Wikingerkunststil Mammen
ca. 960 Harald Blauzahn lässt sich taufen und macht die Dänen zu Christen
974 Angriff Ottos II. auf Haithabu und Dänemark.
975 Eine Gruppe um den 10-jährigen Sven Gabelbart vertreibt den König und startet eine Gegenreformation
980 bis ca. 1080 Wikingerkunststil Ringerike
986 Tod des Dänenkönigs Harald Blauzahn in der Verbannung in Jumne-Wollin. Sven Gabelbart wird König der Dänen (bis 1014)
1000 Sven Gabelbart schlägt Olaf I. Trygvasson Norwegen wird dänisch
1015-1034 England unter dänischer Oberherrschaft
1043 Erste Erwähnung von Kopenhagen
1058 Letzter Versuch England für Dänemark Zurückzugewinnen
1076 Adam von Bremen  berichtet ausführlich über die Dänen
1168 Eroberung von Rügen und Christianisierung der Ranen unter Absalon von Lund
ca. 1200 Saxo Grammaticus zeichnet die Geschichte der Dänen auf
1201 Dänemark besetzt Lübeck
1227 Schlacht von Bornhöved
14. Jh. Südjütland (Schleswig) wird zunehmend sächsisch besiedelt
Ab 1350 Die Pest  rafft große Teile der dänischen Bevölkerung dahin
1367 Kölner Konföderation der Hansestädte gegen Dänemark
1370 Frieden von Stralsund
1397-1523 Kalmarer Union mit Norwegen und Schweden
15. Jh. Kopenhagen und Seeland werden immer bedeutender
1429 Einführung des Sundzoll
1460 Vertrag von Ripen
1479 Gründung der Universität Kopenhagen
16. Jh. Zu Dänemark zählen zu dieser Zeit Schonen, Halland und Blekinge. Südjütland bzw. Schleswig war formell ein eigenes Herzogtum, jedoch größtenteils dänischsprachig. Regiert wurden neben den genannten Regionen weiter Norwegen Gotland, Ösel und Holstein. Dänische Adlige und dänische Verwaltung prägen diese Länder, Dänen siedeln sich an und vermischen sich mit der ortsansässigen Bevölkerung. Die dänische Sprache hinterlässt Spuren in den lokalen Sprachen.
1512 Friede von Malmö
1523 Ende der Kalmarer Union
1534 Grafenfehde
1536 Norwegen wird in das Königreich Dänemark eingegliedert. Reformation in Dänemark. Die Dänen werden evangelisch-lutherisch
1563 Dreikronenkrieg. König Christian III. macht sein Missfallen über die Loslösung Schwedens deutlich, indem er die drei Kronen, welche als schwedisches Wappen gelten, in sein eigenes Wappen einfügt. Dies wird von schwedischer Seite als Beweis gesehen, dass Dänemark fortwährend Anspruch auf Schweden erhebt.
1570 Frieden von Stettin, Schweden lässt seinen Anspruch auf Schonen, Halland, Blekinge und Gotland fallen
1611 - 13 Kalmarkrieg. Offiziell geht es um den Titel des "Königs der Lappen", den sowohl der dänische Herrscher Christian IV. als auch der schwedische König Karl IX. für sich beanspruchen. Tatsächlich sind jedoch wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend, da der Handel mit Fisch und Fellen aus der zu Schweden gehörenden und von Dänemark beanspruchten Finnmark im Norden Skandinaviens höchst einträglich ist
1613 Durch die Vermittlung Englands und der Niederlande kommt zum Frieden von Knäred. Schweden musst die Finnmark an Dänemark abtreten. Zwar erhält es Kalmar zurück, musst jedoch bis 1618 eine Million Taler Entschädigung an den dänischen König Christian IV. zahlen. Bis zur endgültigen Bezahlung im Jahre 1619 bleibt die Festung Älvsborg in dänischer Hand.
1629 Lübecker Frieden
1643 - 45 Krieg mit Schweden.
1645 Im Frieden von Brömsebro erhält Schweden die Provinzen Gotland, Jämtland, Härjedalen und Halland
1657 Krieg mit Schweden
1658 Frieden von Roskilde. Zwischen Dänemark-Norwegen und Schweden geschlossen. Er beendet den 1657 begonnenen dänischen Krieg gegen Schweden unter Karl Gustav X.

Dänemark muss seinen Besitz im heutigen Südschweden räumen. Schweden erhält dadurch mit den Landschaften Schonen, Blekinge und Halland Zugang zum Öresund und zum Kattegat. Zudem gewinnt Schweden die norwegischen Provinzen Bohuslän und Trondheim sowie die dänische Ostseeinsel Bornholm.

1660 - 1661 Einführung des Absolutismus
1660 Frieden von Kopenhagen. Trondheim und Bornholm fallen wieder in dänischen Besitz über
1666 Dänemark gründet Kolonien in der Karibik, Saint Thomas, Saint Croix, Saint John. Dänen siedeln sich als Farmer und Kaufleute an. 1917 werden die Kolonien an die USA verkauft
1722 Hans Egede gründet die erste Kolonie auf Grönland. Später siedeln sich immer mehr Dänen in Grönland an
1772 Per Dekret wird verfügt, dass im multinationalen Dänemark die dänische Sprache Amtssprache ist (vorher von Deutsch dominiert)
1773 Vertrag von Zarskoje Selo mit Russland über Gebietstausch in Holstein.
1675 Schonischer Krieg

. Dänemark erklärt Schweden den Krieg. In der ersten Phase des Krieges richtet sich der Angriff der Verbündeten Dänemark und Brandenburg gegen die schwedischen Besitzungen in Deutschland. Vorpommern, Wismar, Bremen-Verden und Stettin werden innerhalb kurzer Zeit eingenommen.

1676 Eine holländisch-dänische Flotte in der Ostsee siegt unter der Führung des holländischen Admirals Cornelis Tromp über die schwedische Flotte in einer Seeschlacht an der Südspitze von Öland wodurch sie die Seeherrschaft erlangte. Öland wurde von dänischen Truppen besetzt.

Dänische Truppen setzen nach Schonen über, wo sie zwischen Råå und Helsingborg an Land gehen und innerhalb weniger Monate ganz Schonen mit Ausnahme Malmös sowie Teile Blekinges erobern. Gleichzeitig marschiert eine dänisch-norwegische Armee von Norwegen aus entlang der Küste in Richtung Göteborg, verheert Uddevalla und Vänersborg, kommt aber an der Festung Bohus zum Stehen.

1700 Dänemark, Polen-Sachsen und Russland beginnen den Großen Nordischen Krieg mit Schweden
1788 Agrarreform. Beendigung der Leibeigenschaft der Bauern
1800 Zu Beginn der napoleonischen Kriege war Dänemark neutral (Neutralitätsvertrag mit Russland und Schweden)
1801 Angriff der englischen Flotte auf Kopenhagen, Dänemark stellte sich daraufhin auf die Seite Frankreichs
1807 Die englische Flotte bombardiert Kopenhagen
1814 Im Frieden von Kiel muss Dänemark Norwegen im Austausch für Schwedisch-Pommern an Schweden abzutreten
1848 Abschaffung des Absolutismus. Bürgerkrieg zwischen dänischer und deutscher Bevölkerung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein.
1849 Erste freie Wahl, erstes Parlament und Verfassung.
1864 Nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen im Deutsch-Dänischen Krieg innenpolitische Krise unter dem rechten Ministerpräsidenten Estrup. Linksruck in der Bevölkerung und Verlust der deutschen Herzogtümer.
1901 Verfassungsreform. Rolle des Parlaments wird aufgewertet.
1914 - 1918 Dänemark bleibt im Ersten Weltkrieg neutral
1915 Verfassungsreform. Frauen erhalten das allgemeine Wahlrecht
1917 Westindische Jungferninseln werden nach jahrzehntelangen Verhandlungen an die USA verkauft
1918 Ende der Realunion mit Island
1920 Im Ersten Weltkrieg bleibt Dänemark neutral, gewinnt aber aufgrund des Versailler Vertrags durch eine Volksabstimmung den größeren Teil Schleswigs zurück.

Nordschleswig stimmt für die Wiedervereinigung mit Dänemark Südschleswig bleibt bei Deutschland

1930 Die regierenden Sozialdemokraten entwickeln den modernen dänischen Wohlfahrtsstaat.
1940-1945 Dänemark unter deutscher Besetzung
1940 Margrethe II. wird als älteste Tochter von Frederik IX. von Dänemark (1899-1972) und dessen Gemahlin Ingrid von Schweden (1910-2000) geboren
1943 Besetzung durch Deutschland. Weitgehende Rettung der dänischen Juden durch das dänische Volk
1944 Ende der Personalunion mit Island
1945 Dänemark wird Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Regelung der Minderheitenfrage beiderseits der Grenze mit den Deutschen. Vorbildfunktion in Europa.
1949 NATO-Beitritt, Ende der Neutralitätspolitik und Beginn eines prowestlichen Kurses unter Berücksichtigung des "nordischen Gleichgewichts", Beitritt zum Europarat
1953 Verfassungsänderung zur Einführung der weiblichen Thronfolge und Abschaffung des Landsting (2. Parlamentarische Kammer). Margarethe II. wird Königin von Dänemark
1959 Dänemark gehört zu den Gründungsmitgliedern der EFTA
1972 Referendum zum Betritt in die Europäische Gemeinschaft. Die Mehrheit der Dänen stimmt mit Ja.
1973 EG-Beitritt (ohne die Färöer; Grönland verlässt 1982 den EG-Verbund)
1979 Grönland erhält die Selbstverwaltung
1992 Ablehnung des Vertrages von Maastricht durch Referendum
1993 Beitritt zur Europäischen Union. Annahme des Vertrages von Maastricht mit den vier Vorbehalten von Edinburgh (innere und äußere Sicherheit, Euro, Staatsbürgerschaft), Gipfel von Kopenhagen
2000 Referendum über Einführung des Euro. Die Mehrheit der Dänen entscheidet sich entgegen der Parlamentsmehrheit der etablierten Parteien für Nej (Nein).
2002 EU-Osterweiterungsentscheidung beim Europäischen Rat in Kopenhagen unter dänischer EU-Ratspräsidentschaft
2003 Militärisches Engagement Dänemarks an der Seite der USA im Irak-Krieg und Mitwirkung beim Wiederaufbau des Irak
2004 Kronprinz Frederik heiratete die ehemals australisch-britische Staatsbürgerin schottischer Abstammung Mary Donaldson
2005 Verabschiedung einer umfassenden Reform der Kommunal- und Regionalstrukturen (Ersetzung der Ämter durch fünf neue Großregionen und Zusammenlegung von Kommunen zu Einheiten mit einer Mindestgröße von 30.000 Einwohnern)

Die Veröffentlichung von "Muhammeds ansigt" (einer Serie mit zwölf  Karikaturen verschiedener Künstler, die den islamischen Religionsstifter Mohammed zum Thema haben und diesen zum Teil auch bildlich darstellen) in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten und auch die Veröffentlichung in der ägyptischen Zeitung Al Fager am lösen zunächst kaum Proteste aus

2006 Im Februar führt eine von dänischen Imamen erstellte Broschüre mit weiteren Abbildungen zu weltweiten Protesten muslimischer Organisationen und anderen Aktionen vom Boykott dänischer Produkte bis hin zu Gewaltakten, die mehr als 140 Menschenleben kosteten. Dies führte weltweit zu einer Diskussion über die Religions-, Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit.
   

 

 

Die dänische Flagge

 

 

Nationalflagge

 

Dannebrog

 

Der Name der dänischen Nationalflagge, des Dannebrog, bedeutet „Tuch der Danen (Dänen)“ oder „rote Fahne“. Er taucht erstmals 1478 in einem dänischen Text und hundert Jahre zuvor in einem niederländischen Text auf. In einem niederländischen Wappenbuch (Gelre) von 1370-1386 ist eine rote Fahne mit weißem Kreuz am Wappen Valdemars IV. Atterdag zu sehen.

Der Legende zufolge fiel der Dannebrog während einer Schlacht in Estland vom Himmel; die Legende wird in der dänischen Chronik von Christiern Pedersen Anfang der 20er Jahre des 16. Jahrhunderts sowie bei dem Franziskaner Peder Olsen, etwa 1527, erwähnt. Letztgenannter verbindet das Ereignis mit einer Schlacht im Jahre 1219; die Tradition hat überliefert, dass die Fahne am 15. Juni 1219 bei Lyndaniz in Estland erschien. Die Legende ist vermutlich um 1500 entstanden, ausgehend von der Vorstellung, dass es sich bei der Fahne, die König Hans bei seiner Niederlage im norddeutschen Dithmarschen im Jahre 1500 verlor, um den vom Himmel gefallenen Dannebrog gehandelt hat. Frederik II. eroberte die Fahne 1559 zurück und ließ sie im Dom von Schleswig aufhängen. In einem Lied von dem Feldzug im Jahre 1500 wird das Kreuzbanner mit dem römischen Kaiser Konstantin in Verbindung gebracht, der im Jahre 312 vor der Schlacht, deren Sieg ihn zum Alleinherrscher des Römischen Reiches machte und ihn der Überlieferung zufolge zum Christentum bekehrte, von einem Kreuz geträumt hatte. Diese Kreuzvision, mit der die Worte in hoc signo vinces („Unter diesem Zeichen wirst du siegen“) verknüpft sind, ist der Prototyp der Kreuzerscheinungen, die besonders auf der Iberischen Halbinsel mit Schlachten zwischen Christen und Heiden in Verbindung gebracht wurden.

Ein weißes Kreuz mit roter Borte, dessen Enden sich nach außen verbreitern, wurde von dem portugiesischen Christusorden angewandt, der 1318 während eines Kreuzzuges gegen die Mauren gegründet wurde. Auf dem Portugalöser, einer portugiesischen Goldmünze, waren das Christuskreuz und die Worte in hoc signo vinces abgebildet. Ab 1591 ließ Christian IV. dänische Münzen mit einem ähnlichen Kreuz prägen, das bald als Dannebrog Kreuz interpretiert wurde. 1603 wurde die konstantinische Sentenz hinzugefügt, die Arild Huitfeldt in seiner Chronik zitiert hatte, in der auch die Vision Konstantins und die Legende vom Dannebrog, der vom Himmel fiel, miteinander verglichen werden.

Während der Kriegshandlungen in Schweden im 15. Jahrhundert war der Dannebrog die Hauptfahne. Nach 1625 trugen die Fahnen des Heeres in der obersten inneren Ecke ein Dannebrog Zeichen, das im Laufe des 17. Jahrhunderts auch in der nach außen verbreiterten Form vorkam. Die Eliteeinheiten führten den Dannebrog allein. Seit 1842 führen alle Einheiten des Heeres den Dannebrog mit einem nach außen verbreiterten Kreuz, im Gegensatz zum Kreuz der Nationalflagge und der Kriegsflagge der Flotte, wo es stets mit parallelen Seiten erscheint. Eine Schiffsflagge mit dem Wappen Eriks VII. von Pommern mit weißem Dannebrog Kreuz wurde 1427 Kriegsbeute und in der Marienkirche in Lübeck aufgehängt. Zur See ist der Dannebrog nachweislich seit den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts geführt worden.


1833 wurde Privatpersonen das Flaggen verboten; erst 1854 wurde dieses Verbot wieder aufgehoben. In den Jahren nationaler Begeisterung, 1848-1850, war das Hissen des Dannebrog in der Bevölkerung weit verbreitet. Auch heute noch hissen die Dänen die Flagge vor ihren Häusern und beispielsweise in den Schrebergärten bei festlichen familiären und offiziellen Anlässen und schmücken den Weihnachtsbaum mit kleinen Dannebrog Fähnchen.

 

Flagge der Königin

 

Flagge der Königin Margarethe

 

 

 

Wappen

Das dänische REICHSWAPPEN gibt es in zwei Versionen, das Kleine Reichswappen, heute unter der Bezeichnung Staatswappen, und das Große Reichswappen oder Königswappen, heute Königliches Wappen genannt. Beide Wappen werden vom Königshaus und staatlichen Institutionen als Staatssymbole verwendet und sind Hoheitszeichen.

 

Staatswappen

Das Staatswappen, entworfen von Aage Wulff 1991, für den offiziellen Gebrauch. Die farben des Schildes sind seit etwa 1270 überliefert. Die Löwen tragen seit  dem 13. Jahrhundert Kronen. Im 16. Jahrhundert wurde die Anzahl der Herzen auf neun festgelegt.

 

Königliches Wappen

Das Königliche Wappen, 1972 entworfen von Claus Achton Friis. Im Schild, der von zwei Wilden Männern gehalten wird und von den Ketten des Elefantenordens und des Dannebrogordens umgeben ist, sind abgebildet: das Dannebrogkreuz, Dänemarks Löwen und Herzen, die zwei Löwen Schleswigs, die drei Kronen der Kalmarer Union, der Widder der Färöer Inseln, der Eisbär Grönlands und die Balken der Oldenburger

 

 

 

Die dänische Sprache

 

Dänisch ( dansk), gehört zu den germanischen Sprachen und dort zur Gruppe der skandinavischen Sprachen.

Sie ist die Amtssprache in Dänemark und zweite Amtssprache in Grönland (neben Grönländisch) und auf den Färöern (neben Färöisch) und Verkehrssprache in Island (als ehemalige Kolonialsprache).

Weiterhin ist sie als Minderheitensprache in Schleswig-Holstein durch dessen Landesverfassung besonders geschützt. Das Dänisch im ehemaligen Dänisch-Westindien ist im 20. Jahrhundert verschwunden.

In Dänemark wird das Dänische von ca. 5 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Weitere ca. 330.000 Muttersprachler verteilen sich vor allem auf Deutschland (das bis 1864 dänisch verwaltete Südschleswig, Zentrum ist hier Flensburg  mit ca. 20.000 Sprechern), Grönland und die Färöer (beide politisch zu Dänemark gehörend), aber auch in Kanada, Norwegen, Schweden und die USA.

Obwohl es vom Wortschatz her stark vom Niederdeutschen beeinflusst ist, ist die Sprachgrenze zu den deutschen Dialekten in linguistischer Hinsicht keine fließende, sondern eine harte. Diese verlief historisch an der Eider. Seit dem hohen Mittelalter setzte sich jedoch auch nördlich der Eider die deutsche Sprache immer stärker durch. Heute ist die deutsch-dänische Grenze zugleich Sprachgrenze.

Die Bokmål-Variante des Norwegischen ist linguistisch gesehen auch ein dänischer Dialekt. Kulturhistorisch wird es aber als eigene Sprache gezählt und auch von seinen Sprechern deutlich so empfunden. Zusammen mit Schwedisch bilden Dänisch und Norwegisch die virtuelle „interskandinavische Sprache“, was nichts anderes bedeutet, als dass es diese Sprache nirgends in Schriftform gibt, und alle drei linguistisch gesehen Dialekte, also gegenseitig verständlich, sind, wobei aber Schwedisch kein Dialekt des Dänischen ist, sondern beide Dialekte des „Interskandinavischen“ (Kontinentalskandinavisch im Gegensatz zum Inselskandinavisch auf den Färöern und in Island). Ein Beispiel hierfür ist, dass man auf den Färöern von Muttersprachlern durchaus gefragt wird, ob man Skandinavisch (nicht Dänisch) spräche. In dem Fall würden sie dann aber Dänisch sprechen.

Dänisch selber zerfällt in diverse zum Teil gegenseitig nur schwer verständliche Dialekte. Gelehrte Standardsprache ist das so genannte Radio Københavnsk (wörtlich: Radio-Kopenhagisch, also durch Radio und Fernsehen im ganzen Land verständlich), welches sich zum Beispiel deutlich von den in Jütland (und dort besonders im Süden) gesprochenen Dialekten unterscheidet.

Die Bedeutung von Dialekten nahm jedoch in den letzten Jahrzehnten sehr ab, der Grund ist die Verbreitung der Standardsprache, welche die Dialekte verdrängt.

„Verwandt“ mit dem Dänischen ist das Petuh in Flensburg. Es beruht teilweise auf dänischer Grammatik (Satzbau), einer Reihe Danismen, ist aber vom Wortschatz her dem Plattdeutschen sehr ähnlich, so dass es dort eingeordnet und auch als Petuh-Tanten-Deutsch bekannt ist. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert und kann vielleicht als der Versuch von Dänen verstanden werden, Deutsch zu sprechen.

Weiter gab es bis ins 20. Jahrhundert das Kreoldänische in Dänisch-Westindien, das aber mit seinem letzten Sprecher ausgestorben und auch nicht schriftlich überliefert ist.

Besonders bedeutend ist der Einfluss des Deutschen, speziell (und über Vermittlung durch die geografische Nähe) des Niederdeutschen zu allen Zeiten. So besteht ein großer Teil des dänischen Vokabulars aus niederdeutschen Lehnwörtern und Lehnübersetzungen. Das macht für Deutsche das Erlernen und Sprechen des Dänischen einfacher. Viele Begriffe kann man durch Raten selber finden, wenn man weiß, auf welche Art ins Dänische lehnübersetzt wurde.

Deutsch war bis ins 19. Jahrhundert gleichzeitig Sprache am dänischen Hof. Es galt also als vornehm, ähnlich wie Französisch am preußischen Hof. Das beförderte die Übernahme deutscher Begriffe nicht unwesentlich.

Im heutigen Dänisch gibt es – wie im Deutschen auch – eine große Anzahl von so genannten „Internationalismen“ (in den letzten Jahrzehnten verstärkt Anglizismen). Das geht so weit, dass Dänen sich auf Angloamerikanisch grüßen: Hej! wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-Amerikanern übernommen (aus amerik.: Hi!). Jedenfalls erleichtert dieser Umstand auch das Lernen, Lesen und Sprechen des Dänischen, da ganz viele Fremd- und Lehnwörter vertraut sind.

Aber: Dänisch ist dennoch eine skandinavische Sprache, also existiert – wie oben schon erwähnt – eine harte Sprachgrenze. Diese Grenze unterscheidet es im eigentlichen Kern der Sprache mehr vom Deutschen, als es das Englische tut, was ja trotz seiner westgermanischen Herkunft nicht unbedingt durch alle uns bekannten Anglizismen plötzlich „verständlich“ ist.

Kurz: Die fremdsprachlichen Einflüsse des Deutschen und Englischen (als Mittler von weiteren so genannten „Internationalismen“) erleichtern das Erlernen des dänischen Wortschatzes, sie erschließen aber nicht die Sprache an sich.

Das dänische Alphabet enthält unter anderem alle im Deutschen auch bekannten 26 Buchstaben von A–Z in der gleichen Reihenfolge. Der Unterschied liegt darin, dass das Dänische keinen der deutschen Umlaute (ä, ö, ü) und auch nicht das ß verwendet. Des Weiteren tritt im dänischen Alphabet der Buchstabe V, v weitgehend an die Stelle des im Deutschen verwendete W, w. Dafür gibt es drei typische Sonderzeichen:

Æ, æ

Typografisch gesehen ist das Æ eine Ligatur aus A und E. Es entspricht dem deutschen Ä.

Ø, ø

 Das Ø ist typografisch gesehen immer ein O mit einem nach rechts geneigten Schrägstrich, der an beiden Enden über das O herausragt. Es entspricht dem deutschen Ö.

Å, å

Das Å ist mit der dänischen Rechtschreibreform von 1948 eingeführt worden. Es ersetzt das ältere Doppel-A (Aa, aa), das nur noch für Eigennamen und auf „antiken“ Beschriftungen, aber nicht mehr in der sonstigen Schriftsprache verwendet wird. Seit 1984 ist bei Ortsnamen jedoch wieder die Schreibung mit Aa zulässig.Der Buchstabe Å hat im Deutschen keine  Entsprechung. Der Kringel auf dem Å wird als ein kleines O verstanden, womit angedeutet wird, dass es sich hier ursprünglich um einen A-Laut gehandelt hat, der, wenn kurz ausgesprochen, sehr stark zum O tendiert.

Diese drei Sonderbuchstaben werden anders als die Umlaute im Deutschen (Wörterbuch) nicht unter A und O einsortiert, sondern stehen immer am Ende des Alphabets, also so:

A, B, C, [...] X, Y, Z, Æ, Ø, Å

 

 

Die dänischen Könige

 

König/in Zeitraum Bemerkung
Skiold keine Angabe  
Frodhi I. keine Angabe
Fridlief II. keine Angabe  
Havar keine Angabe  
Frodhi II. keine Angabe  
Wermund der Weise keine Angabe  
Olaf der Milde keine Angabe  
Dan der Großartige keine Angabe  
Frodhi III. keine Angabe  
Halfdan I. keine Angabe  
Fridlief III. keine Angabe  
Frodhi IV. keine Angabe  
Ingild 407 - 456  
Halfdan II 456 - 457  
Frodhi V 457 - 460  
Helge und Roe 460 - 490  
Frodhi VI. 494 - 510  
Hrolf Krähe 510 - 522  
Frodhi VII. 522 - 548  
Halfdan III. 548 - 580  
Rurik Slyngebard 580 - 588  
Iwar Vifadme 588 - 647  
Harald Hildetand 647 - 735  
Sigurd I. Ring 735 - 756  
Ragnar Lodbrok 756 - 794  
Siegfried erwähnt 794 - 803  
Gudfred 804 - 810 Sohn von Siegfried, begründet Haithabu als erste dänische Handelsstadt.
Hemming 810 - 811 Neffe von Gudfred, schließt Frieden mit Karl dem Großen und macht die Eider zur Südgrenze.
Siegfried 811 Neffe von Gudfred
Anulo 811 - 812 Neffe von Gudfred
Harald Klak und Reginfrid 812 - 815 Brüder von Anulo
Erik der Alte 815 - 854  
Erik der Mächtige 854 - 873 Neffe von Erik dem Alten
Harald I. 863  
Uffe/Ubbe ? ?  
Siegfried Schlangenauge und Halvdan erwähnt 873 - 903  
Helge ? ?  
Olaf der Dreiste erwähnt 925 Siegfrieds Neffe
Gurd ? keine Angabe  
Knut I./Chnuba erwähnt 934  
Sigerich/Sigtryg ab 935  
Gorm der Alte erwähnt 936; † 958 König von Dänemark
Harald I. Blauzahn 958 - 986 König von Dänemark, Norwegen
Sven Gabelbart 986 - 1014 König von Dänemark, Norwegen, England
Harald II. Svendsen 1014 - 1018 König von Dänemark
Knut II. den Store der Große 1018 - 1035 König von Dänemark, Norwegen, England
Knut III. Hardiknut, der Harte 1035 - 1042 König von Dänemark, England
Magnus I. den Gode der Gute 1042 - 1047 König von Dänemark, Norwegen
Sven Estridsson 1047 - 1076  
Harald III. Hen 1076 - 1080  
Knut IV. den Hellige der Heilige 1080 - 1086  
Olaf I. Hunger 1086 - 1095  
Erik I. Ejegod der Gute 1095 - 1103  
Niels 1104 - 1134  
Erik II. Emune 1134 - 1137  
Erik III. Lam Schaf 1137 - 1146  
(Olaf II.) 1140 - 1143) ?  
Sven und Knut V. 1147 - 1157  
Waldemar I. der Große 1157 - 1182  
Knut VI. 1182 - 1202  
Waldemar II. Sejr der Sieger 1202 - 1241  
Erik IV. Plogpenning Pflugpfennig 1241 - 1250  
Abel 1250 - 1252  
Christoph I. 1252 - 1259  
Erik V. Klipping 1259 - 1286  
Erik VI. Menved 1286 - 1319  
Christoph II. 1319 - 1326
und 1330 -
1332
 
Waldemar III. 1326 - 1330  
Interregnum 1332 - 1340  
Waldemar IV. Atterdag 1340 - 1375  
Olaf III. 1376 - 1387 König von Dänemark, Norwegen
Margarethe I. 1387 - 1412 Königin von Dänemark, Norwegen, Schweden
Erik VII. Erich der Pommer 1412 - 1439 König von Dänemark, Norwegen, Schweden
Christoph III. von Bayern 1439 - 1448 König von Dänemark, Norwegen, Schweden
Christian I. von Oldenburg 1448 - 1481 König von Dänemark, Norwegen, Schweden
Johann I. Hans 1481 - 1513 König von Dänemark, Norwegen, Schweden
Christian II. 1513 - 1523 König von Dänemark, Norwegen, Schweden
Friedrich I. 1523 - 1533 König von Dänemark, Norwegen
Christian III. 1534 - 1559 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich II. 1559 - 1588 König von Dänemark, Norwegen
Christian IV. 1588 - 1648 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich III. 1648 - 1670 König von Dänemark, Norwegen
Christian V. 1670 - 1699 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich IV. 1699 - 1730 König von Dänemark, Norwegen
Christian VI. 1730 - 1746 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich V. 1746 - 1766 König von Dänemark, Norwegen
Christian VII. 1766 - 1808 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich VI. 1808 - 1839 König von Dänemark, Norwegen
Christian VIII. 1839 - 1848 König von Dänemark, Norwegen
Friedrich VII. 1848 - 1863  
Christian IX. 1863 - 1906  
Friedrich VIII. 1906 - 1912  
Christian X. 1912 - 1947  
Friedrich IX. 1947 - 1972  
Margrethe II. seit 1972  


 

Die dänische Nationalhymne

 

Die Landeshymne:

Der er et yndigt land

Der er et yndigt land,
Det står med bredebøge
Nær salten østerstrand;
Det bugter sig i bakke, dal,
Det hedder gamle Danmark,
Og det er Frejeas sal.

 

Deutsche Übersetzung

 

Es gibt ein liebliches Land

Es gibt ein liebliches Land,
das liegt mit breiten Buchen
nah am salz'gen Ostseestrand.
Erstreckt sich über Hügel und Tal,
Es heißt das alte Dänemark,
und ist der der Freja Saal.

 

Die Königshymne:

Kong Kristian

Kong Kristian stod ved højen mast i røg og amp;
Hans værge hamrede så fast,
At Gotens hjelm og hjerne brast.
Da sank hver fjendligt spejl og mast i røg und damp.
"Fly", skreg de, "fly, hvad flygte kan!
Hvo står for Danmarks Kristian i kamp?"

 

Deutsche Übersetzung

 

König Kristian

König Kristian stand am hohen Mast in Rauch und Qualm;
Sein Schwert hämmerte so fest,
dass Helm und Hirn des Goten barst.
Da versanken alle feindlichen Achterdecks und Masten in Rauch und Qualm.
"Flieht", schrien sie, "flieh, wer fliehen kann!"
Wer kann gegen Kristian von Dänemark im Kampf bestehen?"

 

Text der Hymne von: Adam Gottlob Oehlenschläger (1779-1850)

Musik der Hymne von: Landeshymne - "Der er et yndigt land": Musik von Hans Ernst Krøyer (1798-1879) im Jahr 1835
Königshymne - "Kong Kristian": Musik von einem unbekannten Komponist um 1770; endgültige Fassung von Friedrich Kuhlau (1786-1832) im Jahr 1828

 

 

 

FÄRÖER INSELN

FöroyarFäröer InselnFærøerne

 

 

   
625 Entdeckung der Inselgruppe durch irische Mönche

ca 700

Irische Mönche besiedeln die Inselgruppe, werden aber später von norwegischen Wikingern vertrieben
ca. 800 Landnahme durch Wikinger
999 einführung des Christentums
1200 Durch König Sverni wird die Leibeigenschaft aufgehoben
1271 Durch ein Dekret durch Magnus VI. wird der Außenhandel der Inseln geregelt
1298 Durch den sogenannten " Schafsbrief" wird die Binnenwirtschaft der Färöer gesetzlich organisiert
1308 Baubeginn des Magnusdomes in Kikjubøur. Der Dom ist bis heute nicht fertig gebaut
1350 Die Pest tötet fast ein drittel der Bevölkerung
1361 Die Inseln erhalten die offizielle Erlaubnis Norwegens für das Ankern von Hansekoggen, was auch bei den der Hanse verfeindeten Ländern England und Holland Interesse am Handel mit den Färöern weckt
1450 Starker dänischer Einfluss
15. Jh. Zahlreiche Überfälle durch hauptsächlich englische, französische und irische Piraten
1520 Hamburger Kaufleute fungieren als Lehnsherren
1535 Der dänische König Christian III. lässt die Bischöfe der Färöer absetzen. Mehr als die Hälfte des Landes geht  in den Besitz der dänischen Krone über. Nach der Reformation werden die Gottesdienste auf den Färöer in der Staatssprache dänisch gehalten
1536 Vorherrschaft der dänischen Sprache
1579 Der Färinger Magnus Heinason erwirbt  für vier Jahre das Handelsrecht. In dieser Zeit lässt er eine Festung gegen Piraten und auch ein Kriegsschiff bauen
1589 Magnus Heinason wird wegen angeblicher Piraterie in Kopenhagen hingerichtet
1619 Die Kopenhagener Isländische Kompanie übernimmt den Handel mit den Färöern
1709 Durch den Besuch einer dänischen Kommission entstehen die ersten Landkarten von den Färöern
1766 Geburt des Nationalhelden Poul Poulsen (Nólsoyar Páll)
1767 Der dänische Kaufmann Niels Ryberg errichtet ein Transitdepot auf den Färöern in Tórshavn. Die Waren gehen illegal nach England und die Färinger profitieren von dem Schmuggel fast 20 Jahre, bis das Depot aufgegeben werden muss
1805 Poul Poulsen bringt den Impfstoff gegen die Pocken auf die Inseln
1807 Poul Poulsen reist mit einer Petition zur Aufhebung des Handelsmonopols nach Kopenhagen. Jedoch lässt der englisch-dänische Krieg sein Vorhaben scheitern. Englische Kriegsschiffe kommen auf die Färöer und konfiszierten dänisches Monopoleigentum.
1808 Poul Poulsen stirbt, auf dem Weg zu den Inseln, um seinen Landsleuten Getreide zu bringen
1814 Norwegen wird von Dänemark abgetrennt, die Färöer verbleiben bei Dänemark
1816 Abschaffung des Løgting
1848 In Dänemark Einführung einer  konstitutionellen Monarchie. die Färöer entsenden zwei Abgeordnete nach Kopenhagen
1852 Das Løgting als gesetzgebende Versammlung wieder eingeführt. Das Løgting wird seitdem vom färöischen Volk gewählt und hat von Anfang an weit mehr Befugnisse als ein dänischer Kreistag
1856 Der Königliche Monopolhandel über die Färöer wird aufgehoben. In der Folge bauen die Färöer eine eigene Fischerei- und Handelsflotte auf und entwickeln sich von einer Agrargesellschaft zu einer Fischereination.
1888 Es formiert sich die färöische Nationalbewegung mit kulturellen und später auch politischen Forderungen nach Eigenständigkeit
1906 Die erste Partei, die Selbstverwaltungspartei, wird gegründet. Im selben Jahr wird auch noch die Unionspartei gegründet.
1925 Gründung der Sozialdemokratischen Partei in Folge des Ersten Weltkriegs, der durch steigende Salzpreise erste Arbeitskämpfe auf den Färöer entstehen lässt
1938 Die färöische Sprache wird als Unterrichtssprache in den Schulen der Färöer anerkannt.
1940-45 Englische Truppen landen auf den Färöern.

Die Färöer sind im Zweiten Weltkrieg vom Mutterland abgeschnitten und regieren sich selbst.

1944 werden die meisten Truppen abgezogen, so dass von 8000 Soldaten nur etwa 400 bis zum Ende des Krieges bleiben

1946 Es findet eine Volksabstimmung auf den Färöern über ihre Eigenstaatlichkeit statt. Obwohl sich eine hauchdünne Mehrheit für die Loslösung von Dänemark ausspricht, wird das Ergebnis vom dänischen König für nichtig erklärt
1948 Die Färöer bekommen als Kompromiss in der anhaltenden Verfassungskrise seit 1946 den Status einer autonomen Nation innerhalb des dänischen Königreiches. Die Färinger erhalten in der Folge eigene Pässe, Geldscheine, Autokennzeichen, Briefmarken usw.
1948 Autonomievertrag mit Dänemark
1852 Die Färöer erhalten ein eigenes Parlament
1973 Die Färöerwerden nicht zusammen mit Dänemark EG-Mitglied
1977 Die Färöer erweitern ihre Hoheitsgewässer auf die heute geltende 200-Seemeilen-Zone.
1992 Die Färöer erhalten die volle Verfügungsgewalt über alle Rohstoffe. Das betrifft insbesondere die vermuteten Erdölvorkommen im Schelf.
   

 

 

Die färöische Flagge

 

Merkið

 

Die Flagge der Färöer, auf färöisch Merkið, ist eine weiße skandinavische Kreuzflagge mit azurblau umrandeten rotem Kreuz. Seit 1959 wird das Blau etwas heller dargestellt, wahrscheinlich um es der Farbe des Wappenschildes anzupassen

Als mit der nationalen Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert die ersten inoffiziellen Flaggen verwendet wurden, nahm man einen weißen Widder auf blauem Grund mit einem breiten roten Rand. Später wurde statt des Widders der färöische Nationalvogel, der Austernfischer (Tjaldur) verwendet. Dann entwickelte man in Island 1915 eine eigene Kreuzflagge (nachdem dort der Stockfisch und später der Falke verwendet wurden) nach skandinavischem Muster. Wahrscheinlich entstand unter diesem Einfluss des Nachbarlandes der Wunsch, ebenso eine Kreuzflagge zu verwenden, um die nordische Zugehörigkeit der Nation zu unterstreichen.

Die färöische Kreuzflagge wurde im Juni 1919 in Kopenhagen von den färöischen Studenten Jens Olivur Lisberg aus Fámjin, Janus Øssursson aus Tórshavn und Pauli Dahl aus Vágur entworfen, von Ninna Jacobsen (ältere Schwester von Liffa Gregoriussen) genäht und am 22. Juni des Jahres das erste Mal auf den Färöern - in Lisbergs Geburtsort Fámjin - gehisst. Dieses historische Exemplar hängt in der Kirche zu Fámjin.

Zur Ólavsøka 1930 kam es zum Eklat, als vor dem Løgtingsgebäude, mitten während der feierlichen Zeremonie zur Parlamentseröffnung, der Dannebrog eingeholt und das Merkið gehisst wurde. Ab 1931 war der Gebrauch auf den Inseln üblich, blieb aber inoffiziell. Die Flagge wurde im Jahre 1931 erstmals amtlich bestätigt.

Während der britischen Besetzung der Färöer im Zweiten Weltkrieg wurde die Flagge am 25. April 1940 offiziell eingeführt. Das war für die Briten deshalb wichtig, um die färöischen Schiffe von denen des besetzten Dänemarks unterscheiden zu können. An Land wurde aber weiterhin der Dannebrog verwendet.

Der 25. April ist seitdem als Flaggtag ein arbeitsfreier Feiertag auf den Färöern.

Seit dem Autonomiegesetz vom 31. März 1948 ist sie endgültig als Flagge der färöischen Nation anerkannt.

Im Nordischen Rat steht die Flagge der Färöer gleichberechtigt neben denen der anderen nordischen Länder.

Die Flagge der Färöer darf auf den Färöern und in Dänemark von jedermann geführt werden. Von der Gestaltung her ist es die invertierte Flagge Norwegens.

 

 

Das färöische Wappen

 

 

Das hier gezeigte Wappen der Landesregierung der Färöer ist seit 2004 in Gebrauch. Es zeigt ein blaues Schild, auf dem sich ein Widder (veðrur) befindet.

Das Wappen der Färöer-Inseln zeigt ein Schaf bzw. einen Widder, und ist ein deutlicher Hinweis auf den Namen der Inselgruppe: Føroyar = Schafsinseln. Das heutige Wappen geht zurück auf ein Widderwappen am Kirchengestühl von Kirkjubøur aus dem 15. Jahrhundert.

Das Løgting hatte auch ein Siegel mit dem Widder als Wappentier. Dieses Wappen wurde mit der Auflösung des Løgtings 1816 abgeschafft. Auch nach seiner Wiedereinrichtung 1852 und selbst während der weitgehenden Souveränität während der britischen Besetzung der Färöer im Zweiten Weltkrieg kam es nicht wieder in Gebrauch.

Erst das Autonomiegesetz von 1948 richtete das Amt des Løgmaður wieder ein. Dieser wählte sich 1950 den Widder als Wappen. Seit 2004 gibt es das hier gezeigte blaue Wappen nach dem historischen Vorbild. Es zeigt einen hellgrauen Widder in Verteidigungshaltung mit goldenen Hufen und Hörnern auf blauem Grund. Das Blau entspricht dem Blau des Merkið, der Nationalflagge.

Das Wappen wird vom Regierungschef, der Regierung, und den Gesandtschaften im Ausland geführt. Einige Regierungsbehörden verwenden aber noch das alte Wappen.

 

 

Die färöische Sprache

Färöisch (føroyskt) , dänisch: færøsk, daraus abgeleitet die deutsche Bezeichnung färöisch im Gegensatz zu veraltet färingisch) ist eine westskandinavische Sprache, die von mindestens 44.000 Menschen auf den politisch zu Dänemark gehörenden und weitreichende Autonomierechte besitzenden Färöern sowie weiteren Färingern im Ausland gesprochen wird.

Färinger ist aus dem dänischen færing entlehnt, welches wiederum auf das altnordische færeyingr zurück geht, aus dem sich auch das neufäröische føroyingur gebildet hat, jeweils gleichbedeutend mit Bewohner der Färöer. Das altnordische Wort zerlegt sich so: fær-ey-ingr = „Fär-insel-ling(er)“ wahrscheinlich sogar „Schaf-insel-ling(er)“. Analog ist es im Färöischen: før-oy-ingur.

Die Gesamtzahl der Muttersprachler auf der Welt ist unklar. Schätzungen reichen von 60.000 bis zu 100.000, wobei die erstere Zahl als realistisch einzuschätzen ist, während die höhere Zahl darauf spekuliert, welche Nachkommen von Muttersprachlern aktiv färöisch sprechen, was schwer belegbar ist.

Färöisch ist damit eine der kleinsten unter den lebenden germanischen Sprachen (indogermanische Sprachfamilie).

Färöisch gehört gleichzeitig zu den kleinsten Sprachen in Europa.

Das Färöische gilt als diejenige Sprache auf der Welt, in der jährlich die meisten Bücher pro Muttersprachler erscheinen (1 Buchtitel auf etwa 325 Einwohner). Von 1822 bis 2002 kamen genau 4306 Titel auf Färöisch heraus, wobei 2000 mit 170 Titeln (darunter 66 Übersetzungen aus anderen Sprachen) das bisherige Rekordjahr ist.

Nicht zuletzt durch ihren Status als Amtssprache auf den Färöern und durch die reichhaltige färöische Literatur gilt sie heute als nicht mehr gefährdet gegenüber der Dominanz des Dänischen bis in das 20. Jahrhundert hinein.

Die deutsche Sprache hat mindestens zwei Begriffe aus dem Färöischen entlehnt: Skua (Raubmöwe) und Grind(wal).

Färöisch ist mit Isländisch in der Schriftsprache gegenseitig verständlich. Beide modernen Sprachformen gehen besonders eng auf das Altnordische zurück, welches heute in Form des Altisländischen in der Älteren Skandinavistik erforscht wird.

Die gegenseitige Verständlichkeit der gesprochenen Sprachen Färöisch und Isländisch ist hingegen eingeschränkt. Färöisch ist im Vergleich zum Isländischen härter, und beide Sprachen weichen von der Schriftsprache deutlich ab. Wie sich Isländer und Färinger im Gespräch verständigen, hängt davon ab, welche weitere skandinavische Sprache der isländische Gesprächspartner beherrscht, oder ob er nur Englisch als Fremdsprache kann. Nahezu alle Färinger sprechen fließend Dänisch als Zweitsprache, und so ergibt sich oft ein interskandinavischer Sprachmix, häufig auch mit englischen Einflüssen. Anders ist es bei Färingern und Isländern, die längere Zeit im jeweils anderen Land leben. Sie lernen die Nachbarsprache in der Regel schnell.

 

Die färöische Nationalhymne

 

Tú alfagra land mítt

Tú alfagra land mítt,

mín dýrasta ogn!

á vetri so randhvítt,

á sumri við logn,

tú tekur meg at tær

so tætt í tín favn.

Tit oyggjar so mætar,

Gud signi tað navn,

sum menn tykkum góvu,

tá teir tykkum sóu.

Ja, Gud signi Føroyar, mítt land!

Hin roðin, sum skínur

á sumri í líð,

hin ódnin, sum týnir

mangt lív vetrartíð,

og myrkrið, sum fjalir

mær bjartasta mál,

og ljósið, sum spælir

mær sigur í sál:

alt streingir, ið tóna,

sum vága og vóna,

at eg verji Føroyar, mítt land.

Eg nígi tí niður

í bøn til tín, Gud:

Hin heilagi friður

mær falli í lut!

Lat sál mína tváa

sær í tíni dýrd!

So torir hon vága

- av Gudi væl skírd -

at bera tað merkið,

sum eyðkennir verkið,

ið varðveitir Føroyar, mítt land!

 

 

Deutsche Übersetzung

 

 

Oh du mein schönes Land

Du herzliebes Land mein,

mein teuerstes Gut!

In dem kommen,Winter von Schnee fein,

in dem kommen,Sommer so gut;

du ziehst mich so innig

und dicht an die Brust.

Euch Inseln, so minnig,

Gott segne voll Lust,

den heiligen Namen,

gegeben von Ahnen.

Ja, Gott segne Föroyar, mein Land!

Das Rot was da dämmert,

in dem kommen,Sommer am Hang,

der Wintersturm hämmert,

und raubt manchen Mann,

das Dunkel verhüllt mir

die strahlendste Rede,

das Licht, oh es spielt mir,

den Sieg in die Seele,

sämtliche kommen,Saiten sie tönen,

von Wagnis und Sehnen,

daßkommen, ich schütze Föroyar, mein Land.

Ich knie mich hernieder,

und bet zu dir, Herr:

Der heilige Friede,

sei über mir!

Lass meine Seele,

die Herrlichkeit schauen,

das Wagnis nun wählen,

- voll Gottvertrauen -

ich trage das Zeichen,

des Werks ohne gleichen,

die Wache für Föroyar, mein Land!

 

 

 

Thorshammer